Naturheld*innen: Storytelling in der Natur
Wir (er)finden zusammen eine Geschichte in und mit der Natur.
Weißdornblüten versprühen ihren süß-herben Duft, ein Admiral flattert im warmen Sonnenlicht von Brombeerblüte zu Brombeerblüte. Eine Schneckenhausmauernbiene schwirrt geschäftig umher, bis sie das verlassene Haus einer Weinbergschnecke entdeckt.
Mit dieser sinnlichen Erfahrung könnte unsere Naturheld*innenreise beginnen. An einem Ort in der Natur begeben wir uns auf die Suche nach einer Geschichte. Das Finden von Geschichten ist dabei ganz wörtlich gemeint - die Tiere und Pflanzen, denen wir begegnen, werden zu den Helden der Geschichten. Ausgehend von sinnlichen Erfahrungen, Naturgegenständen und kleinen Astscheiben mit eingebrannten Symbolen können die Kinder frei assoziieren. Begleitet von theaterpädagogischen Spielen erlebt jede Gruppe ihre ganz eigene „Heldenreise“ quer durch die Natur. Als dramaturgisches Modell dient dabei die an die kindliche Erfahrungswelt angepasste „Hero's Journey“ von Joseph Campbell. Am Ende steht eine gemeinsam entwickelte Geschichte, die aufgeschrieben und nach Hause genommen wird.
Wenn gewünscht, kann die Geschichte in einem zweiten Workshop-Teil noch gestaltet werden – über klassische gemalte Bilder, die dann im Kamishibai die mündliche Erzählung bereichern, über Landart, Handpuppen oder eine andere Ausdrucksform, die sich aus der Gruppe oder der Geschichte ergibt.
Inhalt der Geschichten
Der Inhalt der Geschichten kann ganz frei sein und von den Eindrücken aauf der Wiese inspiriert werden. Ausgangspunkt könnte aber auch ein Thema sein, das die Gruppe zuvor mit einem Naturpädagogen im Lerngarten bearbeitet hat (z.B. Wildbienen oder Totholz) oder einem Thema aus dem Biologieunterricht, das zum Ort passt. Oder die Geschichte geht von einem (emotionalen) Thema aus, das die Gruppe gerade beschäftigt.
Pädagogisches Konzept
Geschichten verwurzeln, verbinden, beflügeln und befreien. Sie stärken ihre Erfinder, Erzähler und Zuhörer. Denn vor dem Erzählen und Erfinden braucht es ein offenes Zuhören – mit allen Sinnen. Das Gefühl für Sprache wächst somit ganz nebenbei. Naturgeschichten stellen eine wechselseitige, persönliche Beziehung her – auch zwischen Mensch und Natur. Im besten Fall kann sich der Naturgeschichten-Erzähler als ein Teil des großen Ganzen erleben und gleichzeitig seinen eigenen Gefühlen Ausdruck verleihen.
Dauer: Mindestdauer ein Vormittag, mehrere Tage, möglich als Wöchentliche Veranstaltung oder auch als Wochenangebot mit Abschlussveranstaltung
Altersgruppe: Kindergarten, Klasse 1 bis 7
Ort: Naturort nahe der Schule, Wald, am See, Streuobstwiese oder am Lernort Vielfalt der Naturschule Region Bodensee e.V. Möglich ist aber auch der Schulhof/Schulgarten, denn auch hier gibt es ja in kleinem Rahmen "Natur".
Pflanzenheld*innen: Taraxum und Bellis (Frühling)
Pflanzenheld*innen: Lichtnelke und Wilde Möhre (Sommer)
- ein naturpädagogisches Angebot am Lernort Vielfalt mit Christine Giele -
Wie sprechen Pflanzen? Wie nehmen sie ihre Umgebung wahr? Am artenreichen Lernort Vielfalt der Naturschule Region Bodensee reisen wir zusammen in ihre Welt. Löwenzahn und Gänseblümchen stehen dabei im Frühling, Lichtnelke und Wilde Möhre im Sommer als Vertreter des Pflanzenreichs im Mittelpunkt.
Gemeinsam erfinden wir eine Pflanzenheld*innen-Geschichte, tauchen dabei tief in die biologischen Besonderheiten unserer Pflanzenhelden ein und gewinnen Empathie für diese uns im Alltag doch eher ferne Lebensform. Über naturpädagogische Spiele, die Kreation eines Duftes, das Zubereiten einer Schüttelbutter oder das Anlegen eines Mini-Herbariums nähern wir uns dem Pflanzenthema mit allen Sinnen.
Dauer: 2 Stunden
Altersgruppe: Familien, Kindergartengruppen und Schulklassen
Im weiterführenden Schulunterricht kann die am Lernort entstandene Geschichte aufgeschrieben und illustriert werden und dabei ein bleibendes Erinnerungsstück für jedes Kind entstehen.